Aufbruch in ein neues Zeitalter des Krankenhausbaus
„Tag der offenen Tür“ im neuen REGIOMED Klinikum Lichtenfels
Im Rahmen eines Bürgerfestes mit „Tag der offenen Tür“ wurde das neue REGIOMED Klini-kum Lichtenfels vergangenen Freitag der Bevölkerung vorgestellt. Auch Bayerns Gesund-heitsministerin Melanie Huml (CSU) überzeugte sich bei einem Rundgang von den Beson-derheiten des „Green Hospitals“. Sie bezeichnete das neue Klinikum als „Leuchtturmprojekt bayernweit“ und sprach von einem Aufbruch in ein neues Zeitalter des Krankenhausbaus. REGIOMED-Hauptgeschäftsführer Joachim Bovelet zollte den Lichtenfelsern seinen „größten Respekt“.
„Wir stehen zu unseren Krankenhäusern, gerade auch im ländlichen Raum“, betonte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am vergangenen Freitag, als sie dem neuen REGIOMED Klinikum Lichtenfels bei einem Festakt ihren Segen gab. Und das neue Krankenhaus in der Korbstadt sei nicht nur irgendein Krankenhaus. Als „Green Hospital“ werde es zukünftig nach ganz Deutschland ausstrahlen, so die Ministerin, die den Neubau als Referenzprojekt für die „Green Hospital Initiative Bayern“ bezeichnete.
Bei einem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten überzeugte sie sich davon, dass die Richtlinien eines „Green Hospitals“ beim Bau umgesetzt wurden. Das Green Hospital stehe für Umweltbewusstsein und setze in vielerlei Hinsicht neue Standards, so Huml. Durch den Einsatz regenerativer Energien auf Dach und Fassaden und durch eine optimierte Gebäudehülle werde hier nahezu Passivhausstandard erreicht.
Ökologische Bauweise und Ressourcenschonung
Zwei Stockwerke werden in Zukunft von Patienten belegt sein, auf zwei weiteren Stockwerken sind die Funktionsabteilungen verteilt. Nicht nur das Gebäude ist neu, auch im Inneren gibt es zahlreiche Neuerungen. Durch eine moderne Rohrpostanlage sowie durch ein Waren-Modulsystem sollen Wege, Zeit und Ressourcen eingespart werden, um diese Zeit für die Patientenversorgung zu gewinnen. Zu einem Green Hospital gehört jedoch nicht nur das Energiesparen: Der Neubau soll auch eine Wohlfühlatmosphäre für Mitarbeiter und Patienten bieten.
Als erstes nachhaltiges Krankenhaus Deutschlands strebt das REGIOMED Klinikum Lichtenfels nach einer optimalen ökologischen, sozialen und ökonomischen Balance und integriert auch die Versorgungsqualität und Gesundheitsförderung für Mitarbeiter und Patienten. Dieser ganzheitliche Ansatz verfolgt das Ziel, die Lebensqualität in der Region langfristig zu stärken, so die Verantwortli-chen in Lichtenfels.
Gesundheitsförderndes Krankenhaus
Im Inneren des neuen Klinikgebäudes werden helle, freundliche Räume und nachhaltige Baumaterialien wie Holz zur schnelleren Gesundung der Patienten beitragen und eine angenehme Arbeits-atmosphäre für das Personal schaffen. Eine moderne Lichttechnik sorgt beispielsweise dafür, dass sich die Beleuchtung im Inneren am Tageslicht orientiert und so einen positiven Einfluss auf Mitar-beiter und Patienten nimmt. In den Stationsstützpunkten tragen spezielle Deckenelemente zur Lärmminimierung bei. Ein Patientengarten sorgt für einen angenehmen Ausblick ins Grüne.
Im Rahmen des Festaktes sprach Krankenhausdirektorin Eva Gill von einem „nationalen Vorzeigeprojekt“. Und auch REGIOMED-Hauptgeschäftsführer Joachim Bovelet war voll des Lobes: „Die Art und Weise, wie die Lichtenfelser das Klinikum gebaut haben, verdient größten Respekt!“ Das neue Krankenhaus werde durch seinen Nachhaltigkeitsstandard deutschland- und europaweit „Furore machen“.
Dank an die Mitarbeiter
Neben all den Lobesworten für das Gebäude, gab Ministerin Melanie Huml jedoch auch zu verstehen, dass Kliniken nicht nur für die Patienten errichtet werden, sondern auch für das Personal, das dort an sieben Tagen in der Woche und rund um die Uhr für die Genesung der Menschen arbeite. Sie dankte den Mitarbeitern des Klinikums, ohne die all das nicht möglich wäre. Diesem Dank schloss sich auch Krankenhausdirektorin Eva Gill an: Sie sei stolz auf den Einsatz, den ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun bereits seit Jahren und ganz besonders in der Endphase des Klinikbaus zeigen.
Landrat Christian Meißner (CSU) zeigte sich besonders erfreut über die Tatsache, dass es während der Bauarbeiten trotz der ausnahmslos hohen Qualität nicht zu einer Kostensteigerung gekommen sei: „Wir sind fast fertig und es sieht so aus, als ob wir die Baukosten halten, wenn nicht sogar un-terbieten können.“
Mit den Planungen für einen Umbau des alten Klinikums war bereits 2003 begonnen worden. 2009 hatte der Kreistag dann den Grundsatzentschluss gefasst, einen Ersatzneubau zu errichten. Mitte 2018 soll das neue „Green Hospital“ nun in Betrieb genommen werden – ein starkes Zeichen für die Region und weit darüber hinaus.
Finale Inbetriebnahme am Samstag, 21.07.2018
„Heute wird es ernst“ so stimmte Eva Gill, Krankenhausdirektorin in Lichtenfels die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Intensivstation um 05:30 Uhr auf den bevorstehenden Umzug ein. Sie war dennoch zuversichtlich den Umzug planmäßig vonstattengehen zu lassen; monatelange Planung, engagierte Mitarbeiter und eine verringerte Belegung von „nur“ gut 100 Patienten, die vom Altbau in den Neubau verbracht werden mussten, ließen Frau Gill optimistisch sein. Auch Landrat Christian Meißner und REGIOMED-Hauptgeschäftsführer Joachim Bovelet sprachen den Mitarbeitern schon in den frühen Morgenstunden ihr vollstes Vertrauen für den Umzug aus und wünschten viel Erfolg. Nach sechs Jahren Bauzeit war auch dem Landrat die Aufregung des bevorstehenden Umzugs deutlich ins Gesicht geschrieben.
Patientenumzug von oben nach unten
Nachdem neun Patienten der Intensivstation in die neuen Räumlichkeiten verlegt worden sind, folgten die Normalstationen des Altbaus in der Reihenfolge von oben nach unten. Damit war gewährleitet, dass die frisch gebackenen Muttis mit den Neugeborenen auf Station 1C den Tag ruhig beginnen konnten, da diese Station erst als letztes umgezogen werden sollte. Für den reibungslosen Ablauf des Umzugs wurde die Frühstückszeit nach vorne verlegt und auch notwendige Pflegeleistungen sowie die Visite waren schon gegen 06:30 Uhr abgeschlossen. Dafür wurde in den beiden Häusern für diesen Tag parallel jeweils mit einer kompletten Frühschicht gearbeitet, so dass die Patienten sowohl im Altbau, als auch im Neubau optimal versorgt werden konnten. Der erste Patient, den Landrat Meißner und Hauptgeschäftsführer Bovelet im neuen Haus begrüßen konnten war Dietmar Pfeiffer. Herr Pfeiffer freute sich über den Umzug, der für ihn völlig problemlos lief, und das neue Haus. Besonders der Ausblick, die hellen und freundlichen Zimmer, das Entertainment-System und das Badezimmer haben es ihm angetan.
Notaufnahme und Kreißsaal schon am frühen Vormittag eingeweiht
Der Kreißsaal im neuen Haus empfing bereits um 07:00 Uhr die erste Schwangere und auch in der Notaufnahme wurden ab 08:30 Uhr bereits ein Fahrradsturz und eine Kopfplatzwunde verarztet. Gegen Mittag erblickte dann auch das erste Baby, ein kleiner Junge, im neuen Klinikum das Licht der Welt. Ein Ereignis, dass den ärztlichen Direktor des Klinikums und Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. med. Andreas Flessa besonders erfreute. „Erst gegen 04:30 Uhr in der Nacht haben wir das letzte Baby im alten Haus entbunden und keine acht Stunden später dürfen wir bereits ein Baby im Neubau begrüßen - ein toller Abschluss im alten Haus und was für ein schönes Geschenk zum Einzug!“
Besonderer Dank an alle Mitarbeiter und Helfer
Das Projekt Neubau geht nach Jahren der Planung in die Umsetzung. Unzählige Besprechungen, Sitzungen und Diskussionen waren nötig, um von der ersten Planung im Jahr 2003 über die Entscheidung Ende Juli 2009 zum heutigen Abschluss zu kommen. Eva Gills Dank geht an Landrat Meißner, der mit eisernem Willen und starker Hand den Bau vorantrieb und die Idee von Altlandrat Leutner, ein Klinik-Leuchtturmprojekt in Lichtenfels entstehen zu lassen, Wirklichkeit werden ließ. Aber auch der Verbund REGIOMED und die Unterstützung aus den angeschlossenen Einrichtungen möchte sie nicht unerwähnt lassen. Viele helfende Hände haben für das Gelingen des Projekts mitgewirkt. Letztendlich haben auch die Patienten, deren Angehörige und Besucher durch ihr Verständnis zu einem reibungslosen Ablauf beigetragen. Ihr ganz persönlicher Dank gilt allerdings den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums selbst. Unermüdlich war ihr Einsatz, nicht nur in den letzten Tagen, und voller Vertrauen haben sich die Mitarbeiter auf das neue Haus und die verbundene Organisationsänderungen eingelassen. „Ich bin stolz auf das was wir gemeinsam erreicht haben und ich freue mich mit Ihnen auf den nächsten Abschnitt im Neubau.“ fasste Eva Gill den Tag zusammen.
Das REGIOMED Klinikum Lichtenfels – Ökologisch, gesundheitsfördernd, nachhaltig und regional
Als erstes nachhaltiges Krankenhaus Deutschlands strebt das REGIOMED Klinikum Lichtenfels nach einer optimalen ökologischen, sozialen und ökonomischen Balance und integriert auch die Versorgungsqualität und Gesundheitsförderung für Mitarbeiter und Patienten. Weiterhin soll eine Rohrpostanlage sowie ein Waren-Modulsystem Wege, Zeit und Ressourcen sparen, um diese Zeit für die Patientenversorgung zu gewinnen. Helle, freundliche Räume und nachhaltige Baumaterialien wie Holz tragen zur schnelleren Gesundung der Patienten bei und schaffen eine angenehme Arbeitsatmosphäre für das Personal. Eine moderne Lichttechnik sorgt für eine tageslichtorientierte Beleuchtung. Geothermie, Photovoltaik, Dreifachverglasung, eine verbesserte Dämmung, die Hackschnitzelheizung und der Einsatz von LED-Leuchten sollen den Energieverbrauch des Klinikums auf Passivhausstandard senken und zur nachhaltigen Energiegewinnung beitragen. Regionale Landschaftsmotive aus den vier REGIOMED-Landkreisen (Coburg, Hildburghausen, Lichtenfels und Sonneberg) sowie aus Split, wo die REGIOMED-Medizinstudenten den ersten Teil ihres Studiums absolvieren, zieren die Wände der neuen Stationen.