Viele Eingriffe erfolgen unter örtlicher Betäubung, bei anderen ist - auch abhängig vom Erkrankungszustand - eine Narkose notwendig. Die Entscheidung über die Empfehlung zur Anwendung der Therapieverfahren treffen die behandelnden Ärzte/-innen aus den kooperierenden Fächern Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie (der sogenannten „Neuromedizin“) im Konsens gemeinsam, ggf. unter Hinzuziehung von Kollegen/-innen weiterer Fachdisziplinen wie z.B. Kardiologie oder Gefäßchirurgie in fachübergreifenden Konferenzen.
Besondere Bedeutung besitzt die endovaskuläre (kathetergestützte) Schlaganfalltherapie, bei der alleinig oder zusätzlich zur üblichen systemischen Thrombolyse eine rasche Entfernung des zum Schlaganfall führenden Blutgerinnsels aus den Hirngefäßen erfolgt. Dieses Therapieverfahren kommt insbesondere bei schwer betroffenen Schlaganfallpatienten zum Einsatz, bei denen die rein medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirksam ist. Die endovaskuläre Schlaganfalltherapie wird von einem multiprofessionellen Team aus Neuroradiologen, Neurologen, Anästhesisten und Intensivmedizinern entschieden und durchgeführt. In den letzten zwei Jahren hat dieses Verfahren eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen und viele Patienten mit Verschlüssen wichtiger (großer) Hirngefäße vor einem schweren Schlaganfall bewahrt.
Zirka 10-15% der Schlaganfälle sind sogenannte „blutige“ Schlaganfälle, meist Blutungen aus einer sackartigen Erweiterung der Hirngefäße an Teilungsstellen. Diese wird in der über-wiegenden Mehrzahl der Fälle durch einen heftigsten Kopfschmerz („Vernichtungskopf-schmerz“) auffällig. Hier wird in enger Kooperation von Neuroradiologie, Neurochirurgie und Anaesthesie die Diagnose mittels Notfall-CCT gestellt und dann nach Besprechung vor Ort die Therapie dem Patienten empfohlen. Das sogenannte Clipping ist mit einer operativen Eröffnung des Schädels verbunden und wird von den Neurochirurgen vorgenommen. Günstig hierfür ist eine oberflächliche Lage der sogenannten Aneurysmen. Insbesondere bei tiefer Lage wird der Verschluß über einen kathetergestützten Zugang von einer Leistenarterie aus favorisiert. Der Neuroradiologe platziert den knapp 0,5 mm dünnen Mikrokatheter im Aneurysma und darüber Mikrospiralen aus Platin, die das Aneurysma wie ein Wollknäuel ausfüllen. Die weitere Versorgung der Patienten erfolgt nach dem Eingriff dann interdisziplinär, zunächst stationär. Gegebenenfalls ist eine Rehabilitationsmaßnahme und/oder eine weitere ambulante Betreuung notwendig.
Der Leiter der Abteilung Neuroradiologie verfügt über eine Zertifizierung für die gefäßeröffnenden und –verschließenden Therapien der Deutschen Gesellschaft für interventionelle Radiologie und der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie der Stufe II (Qualifikation in interventioneller Radiologie/ Neuroradiologie der DeGIR Stufe 2, Module E und F).
Er ist Mitglied der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG), der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), der European Society of Neuroradiology (ESNR), der Deutschen Gesellschaft für interventionelle Radiologie (DeGIR), der Cardiological and interventionell radiological Society of Europe (CiRSE), der European Society of minimal invasive neurological Therapy (ESMINT), des Berufsverbandes Deutscher Neuroradiologen (BDNR) und des Chefarzteforum der Deutschen Röntgengesellschaft (CAFRAD).
Seit mehr als 15 Jahren ist die erfolgreiche Teilnahme an der „continius medical education CME) dokumentiert.
Dr. med. Constantin J. Zühlke leitet weiterhin die Gesamtradiologie bei REGIOMED und steht in enger Abstimmung mit allen Standorten.