KEDOQ-Schmerz ("KErnDOkumentation und Qualitätssicherung") ist das Programm der Deutschen Schmerzgesellschaft zur Kerndokumentation und Qualitätssicherung. Es richtet sich an Einrichtungen, die Patienten mit chronifizierenden und chronischen Schmerzen ambulant, teilstationär oder stationär versorgen.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. lädt schmerztherapeutische Einrichtungen zur Teilnahme ein. Sie hat eine KEDOQ-Schmerz-Kommission einberufen, die die Details zur Dokumentation und den Nutzen von KEDOQ-Schmerz für die teilnehmenden Einrichtungen überwacht.
Fragen und Wünsche: KEDOQ-Schmerz-Kommission
Die KEDOQ-Schmerz-Kommission übernimmt die inhaltliche Steuerung für KEDOQ Schmerz in Abstimmung mit dem Präsidium der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V..
• Sie gibt Informationen zu den Programmanbietern, je ein Nutzer ist Mitglied der Kommission.
• Sie ist Ansprechpartner für CLARA bei Rückfragen der Einrichtungen, die die Projektdurchführung betreffen.
• Sie ist zuständig für die Kommunikation mit den Softwareherstellern.
• Sie beschließt die Anforderungen an die Webseite und die Auswertungen, begutachtet die datenschutzrechtlichen Aspekte von Datenübermittlung und Datenhaltung bei CLARA.
Die KEDOQ-Kommission nimmt Anträge zur Datennutzung entgegen und berät auf Wunsch. Solche Anträge werden dem KEDOQ-Ethikbeirat unter der Leitung von Professor Hardo Sorgatz vorgelegt.
• Dr. Klaus Böhme, Kassel
• Dr. Florian Bosse, Kassel
• Professor Dr. Raimund Casser, Mainz
• Professor Dr. Michael Hüppe, Lübeck
• Professor Dr. Thomas Kohlmann, Greifswald
• Dr. Bernd Nagel, Mainz
• Professor Dr. Michael Pfingsten, Göttingen
• Professor Dr. Frank Petzke, Göttingen
Patientenorientiert.Abgestuft.Interdisziplinär.Netzwerk
Das Projekt untersucht, ob eine neue Versorgungsform die Versorgungsqualität und -effizienz von Menschen mit Risikofaktoren für chronifizierende Schmerzen verbessern kann. Ein Element dieser neuen Versorgungsform ist die umfassende Untersuchung der Betroffenen in Form eines interdisziplinären multimodalen Assessments durch ein Team aus ärztlichen, psychologischen und physiotherapeutischen Disziplinen. Dies soll gemeinsam Diagnosen stellen und Therapien empfehlen.
Die Behandlungsverläufe und -ergebnisse der neuen Versorgungsform werden mit denen der Regelversorgung verglichen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 7 Millionen Euro gefördert. Im Erfolgsfall entsteht das Modell einer ressourcenorientierten und interdisziplinären Diagnostik sowie eine patientenorientierte und bedarfsgerechte Therapie für Menschen mit Risikofaktoren für eine chronische Schmerzentwicklung.
Ziele des Projektes
Das Projektziel liegt in der Verbesserung der Versorgungsqualität und Versorgungseffizienz für Patienten mit Risikofaktoren für chronifizierende Schmerzen durch:
• die Einführung eines frühen interdisziplinären multimodalen Assessments (IMA) mit systematischen Aufgreifkriterien und anschließender Steuerung schmerzkranker Patienten in ein für sie optimales Behandlungssetting
• das Angebot von 2 niederschwelligen interdisziplinären multimodalen (Schmerz-) Therapiemodulen Edukation und Begleittherapie zusätzlich zu fachbezogener Diagnostik und Therapie
Zielgruppe
Die Zielgruppe der neuen Versorgungsform sind Patienten mit Schmerzen, die ein erhöhtes Risiko für eine Chronifizierung aufweisen. Sie werden als Population durch folgende primäre Indikatoren charakterisiert:
• Alter ab 18 Jahre
• BARMER oder KKH versichert
• Schmerzen seit mehr als 6 Wochen oder Schmerz-Rezidive trotz fachspezifischer Behandlung
• Einschränkung des Lebensvollzugs und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität durch den Schmerz
• mit Risiko zur Chronifizierung ihrer Schmerzen
• aktuelle Arbeitsunfähigkeit seit 4 Wochen bzw. kumulierte Arbeitsunfähigkeit von mind. 6 Wochen in den vergangenen 12 Monaten
• schmerzrelevante Diagnosen zur Schmerzlokalisation und weiteren Erkrankungen
• eine anstehende Therapieentscheidung zu einem operativen Eingriff
• ausgeprägtes medizinisches Inanspruchnahmeverhalten