Der erste Kontakt - Erfahrung und Kompetenz im Dienste unserer Patienten
Jede bevorstehende Operation oder größere Intervention ist zusammen mit den psychischen und physischen Belastungen infolge der zugrundeliegenden Erkrankung für den Betroffenen häufig mit Ungewissheit und Angst verbunden. Daher ist es ungemein wichtig im Rahmen des persönlichen Aufklärungsgesprächs für die erforderliche Narkose gemeinsam mit dem Patienten die adäquate Anästhesietechnik und mögliche Alternativen zu besprechen. Weiterhin werden in diesem Rahmen die eingesetzten Überwachungsverfahren und gegebenenfalls, die vor und nach der Narkose erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen und die Schmerztherapie erörtert. Die Fortschritte der Anästhesie in den vergangenen Jahrzehnten ermöglichten zahlreiche neue operative Therapiestrategien und reduzierten zugleich das Anästhesierisiko erheblich. Trotzdem kommt der Beachtung vorbestehender Begleiterkrankungen und den mit bestimmten Eingriffen verbundenen möglichen Risiken und Komplikationen zentrale Bedeutung zu.
Die Identifikation von Risiken und die adäquate Behandlung perioperativ senkt die Häufigkeit von Komplikationen und beschleunigt damit die Regeneration nach operativen Eingriffen. Dabei werden im Besonderen am Herz-/ Kreislaufsystem erkrankte Patienten und den an Häufigkeit stark zunehmenden Erkrankungen der Atemwege und der Lunge in besonderer Weise Rechnung getragen. In diesem Zusammenhang kommt der Festlegung adäquater medikamentöser und apparativer Therapiemaßnahmen für die perioperative Phase zentrale Bedeutung zu. Nachweislich wird hierdurch nicht nur das Anästhesierisiko reduziert, sondern die Patientensicherheit erhöht.
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Qualifizierte Schmerztherapie
Schmerzen nach einer Operation sind nicht nur für den Patienten äußerst unangenehm, sie können darüber hinaus den Heilungsprozess beeinflussen oder andere Komplikationen verursachen. Deshalb haben wir uns dieses Problems in besonderem Maße angenommen. Sollten Sie einen größeren operativen Eingriff vor sich haben, werden wir mit Ihnen im Rahmen des Aufklärungsgesprächs die Möglichkeiten der Schmerztherapie besprechen und das für Sie am besten geeignete Verfahren festlegen.
Die Anästhesie am Sana Klinikum Lichtenfels kann Ihnen mehrere Methoden der Schmerzbehandlung anbieten. Unmittelbar nach der Operation werden Sie von uns zunächst im Aufwachraum versorgt. Im Aufwachraum kann dann eine sog. „Schmerzpumpe“ mit einem Schmerzmedikament angeschlossen werden (Patient Controlled Analgesia (PCA)-Pumpe).
Hierüber können Sie sich selbst bei Bedarf ein Schmerzmittel abrufen. Um Überdosierungen zu vermeiden, sind Sperrzeiten vorgegeben, während derer eine Gabe technisch blockiert ist. Eine andere Möglichkeit der Schmerztherapie besteht in der Nutzung von Kathetern, die bereits vor der Operation angelegt wurden, z.B. ein Periduralkatheter oder ein Femoralis-Katheter. Über diese Katheter können auch nach der Operation lokale Betäubungsmittel gegeben werden, die Ihre Schmerzen wirksam bekämpfen.
Mit dem Schmerzkatheter bzw. der Schmerzpumpe werden Sie nach einiger Zeit im Aufwachraum dann in aller Regel wieder auf Ihre Normalstation zurückverlegt. In diesen Fällen werden Sie von unserem Akutschmerzdienst auf der Normalstation weiter betreut. Sie werden dann zweimal täglich von uns besucht, damit wir die Schmerztherapie für Sie optimal einstellen können. Wir werden alles tun, damit die Schmerzen und die Nebenwirkungen einer Schmerztherapie Sie so wenig wie möglich belasten und Sie schnellstmöglich wieder gesund werden.
Vitalfunktionen unterstützen
Die Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Sana Klinikum Lichtenfels versorgt auf der interdisziplinären Intensivstation mit 10 Intensivbetten (mit Beatmungsmöglichkeit) und 8 IMC-Betten (Intermediate Care) die Patienten der operativen Kliniken und Abteilungen, 4 weitere Betten der IMC sind als STROKE-Einheit zertifiziert. Das Patientenspektrum umfasst die postoperative Betreuung aller am Haus tätigen chirurgischen Fachdisziplinen, sowie die gesamte Betreuung aus der Inneren Medizin.
Das Ziel einer Intensivbehandlung ist es, Patienten mit gestörten Organfunktionen in Folge von Operationen, Verletzungen oder anderen Ursachen so wiederherzustellen, dass eine Weiterbehandlung auf der Normalstation möglich ist. Ganz entscheidend trägt zum Erfolg der therapeutischen Bemühungen auf der Intensivstation die engagierte Zusammenarbeit der Ärzte und Pflegekräfte in einem Team bei. Zur Überwachung, Unterstützung und zum Ersatz lebenswichtiger Körperfunktionen nutzt die Intensivmedizin eine Vielzahl technischer Geräte und Apparaturen. Deren Anblick erzeugt verständlicherweise Unsicherheit und Angst. Daher haben wir natürlich Verständnis dafür, wenn ein naher Angehöriger auf unserer Station behandelt wird, dass Sie sich nach dessen Befinden erkundigen wollen.
Unsere Besuchszeit ist täglich zwischen 14:00 und 15:00 Uhr und von 18:00 bis 19:00 Uhr. In Ausnahmefällen sind nach Rücksprache häufigere Kontaktaufnahmen (Besuche, telefonische Auskunft) selbstverständlich möglich. Aus rechtlichen Gründen kann eine telefonische Auskunft nur an uns persönlich bekannte Angehörige erfolgen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Notfallteam und Notarztdienst
Wenn das Leben durch eine Erkrankung oder einen Unfall akut gefährdet ist, helfen Wissen und Erfahrung der Anästhesisten bei der Überwachung und der Aufrechterhaltung lebensnotwendiger Körperfunktionen.
Innerhalb des Klinikums steht rund um die Uhr ein Team der Anästhesie bereit, das jährlich mehr als 40 Mal binnen nur weniger Minuten nach Alarmierung die Wiederbelebung eines Patienten beginnt.
Ärzte und Pfleger der Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie nehmen aktiv am Notarztwesen in der Region Lichtenfels, sowie an verschiedenen Hubschrauberstandorten teil und stellen somit einen Großteil der Notarztversorgung im Landkreis Lichtenfels sicher.
Zahlreiche Mitarbeiter der Klinik verfügen über die Zusatzqualifikation Notfallmedizin und haben gelernt lebensgefährliche Situationen sicher zu beherrschen. Diese Kompetenz in Verbindung mit einem eingespielten Rettungsteam und einem modern ausgestatteten Notarztwagen sind die Grundlage dafür, dass sie im Notfall rasch und effektiv helfen können. Gleichzeitig beruht auf dieser Expertise im praktischen Notarztdienst die Kompetenz der Klinik für die Ausbildung und Schulung des Personals im Klinikum Lichtenfels.
Dr. med. Elisabeth Hamkens, Oberärztin in der Klinik für Anästhesie, ist die Transplantationsbeauftragte und informiert über das Thema Organspende:
Täglich sterben in Deutschland Menschen, während sie auf eine Organspende warten. Die Zahl der Organspenden ist in den letzten Jahren rückläufig. 2018 wurden 3113 Organe von 955 Spendern transplantiert, 2022 waren es nur 2662 Organe von 869 Spendern.
Mit der Novellierung des Transplantationsgesetzes vom 1.11.2012 trat die sogenannte Entscheidungslösung in Kraft, die mit der Neufassung vom 1.3.2022, dem Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende bestehen bleibt. Das bedeutet, daß eine Organspende nur dann möglich ist, wenn die potentielle Spenderin oder der Spender zu Lebzeiten eingewilligt hat oder die nächsten Angehörigen zugestimmt haben. In den meisten europäischen Ländern gilt im Gegensatz dazu die Widerspruchslösung, d.h. jeder hirntote Patient gilt als Organspender, sofern er nicht widersprochen hat.
Ziel der Neufassung ist es, die persönliche Entscheidung zu registrieren, verbindliche Information und bessere Aufklärung zu gewährleisten und die regelmäßige Auseinandersetzung mit der Thematik zu fördern. Seit 2012 sind zudem alle Krankenhäuser mit einer Intensivstation verpflichtet, einen fachlich qualifizierten Transplantationsbeauftragten zu stellen. Als Bindeglied zwischen Klinik und der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) ist er für die Identifikation geeigneter Spender, die Einleitung der Hirntoddiagnostik, die intensivmedizinische Vorbereitung, Gespräche mit den Angehörigen und die Kontaktaufnahme mit der DSO verantwortlich.
Als potentielle Organspender werden Patienten erfasst, bei denen auf Grund primärer (z.B. Hirnblutung oder Schädelhirntrauma) oder sekundärer Hirnschädigung (z.B. nach Reanimation) der Hirntod nach den Richtlinien der Bundesärztekammer von zwei unabhängigen Ärzten diagnostiziert wurde. Im Gespräch mit den nächsten Angehörigen wird, sofern kein Organspendeausweis vorliegt, der mutmaßliche Wille des Patienten erforscht. Eine Patientenverfügung stellt nicht zwangsläufig ein Hindernis für eine Organspende dar, da es sich nicht um längerfristige lebensverlängernde Maßnahmen handelt. Eine entsprechende Stellungnahme auch im Rahmen einer Patientenverfügung wäre wünschenswert, zumal das Lebensalter der Organspender deutlich gestiegen ist. Nicht das kalendarische Alter, sondern die Vorerkrankungen und die Organfunktion sind entscheidend.
Ist die Entscheidung zur Organspende gefallen, folgen die nötigen serologischen und apparativen Untersuchungen. Die Koordinatoren der DSO begleiten und organisieren die Abläufe, die Stiftung Eurotransplant in Leyden sucht die passenden Empfänger und Transplantationszentren. Die Angehörigen können anonym über die Ergebnisse der Transplantation informiert werden, Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit der psychologischen Betreuung. Obwohl die Entscheidungslösung keine Pflicht zur Entscheidung darstellt, wäre es zu wünschen, dass möglichst viele Menschen ihre Einstellung schriftlich dokumentieren, um die Angehörigen im Ernstfall zu entlasten.
Mehr Infos finden Sie auch auf www.dso.de.