In einem sogenannten Inkubator bzw. Brutkasten können die Ärzte und Pfleger dem Frühchen die ideale Umgebung schaffen, damit es sich weiter entwickeln kann. Im Inkubator sind von der Temperatur bis hin zur Luftfeuchtigkeit alle klimatischen und räumlichen Einflussfaktoren kontrollierbar. So können die Mediziner die Bedingungen in der Gebärmutter so weit als möglich imitieren und das Frühgeborene so in seiner weiteren Entwicklung und Reifung unterstützen.
Frühchen brauchen nicht nur eine besonders umfassende Versorgung, sondern müssen auch kontinuierlich beobachtet werden, damit eingeschätzt werden kann, wie es dem Kind gesundheitlich geht. Damit ein Frühchen bei normaler Raumtemperatur nicht auskühlt, müsste es dicke und warme Kleidung tragen und wäre dadurch unter vielen Stoffschichten versteckt. Im Brutkasten ist es so warm, dass wenig Kleidung ausreicht. Früher lagen Frühgeborene nackt im Inkubator. Heute weiß man jedoch, dass Kinder von Körperkontakt profitieren, und wickelt sie deshalb eng in ein dünnes Tuch ein. So ist das Frühchen gut zu sehen und wenn Komplikationen auftreten, können die Mediziner dem Kind schnell helfen, ohne ihm erst umständlich seinen Strampelanzug ausziehen zu müssen.
Während der Zeit im Brutkasten kann ein Frühchen schrittweise auf das normale Klima vorbereitet werden: Im geschlossenen Inkubator werden sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit kontrolliert und ideal für das Kind eingestellt. Im offenen Inkubator arbeitet man mit Wärmestrahlern, um die Temperatur zu kontrollieren und dem Auskühlen vorzubeugen. Als letzten Schritt, bevor das Frühchen in einem normalen Bett liegen kann, befindet sich nur noch unter der Matratze eine gesonderte Wärmequelle. Frühgeborene werden so lange im Inkubator versorgt, bis sie auch mit normaler Bekleidung nicht auskühlen. Auch der Reifestand der Haut sowie der Allgemeinzustand werden dabei natürlich beachtet.