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CPU - Spezialisierte Einheit am Sana Klinikum Coburg

Brustschmerzambulanz

Akute oder neu aufgetretene, unklare Brustschmerzen sollten abgeklärt werden!

Folgende Beschwerden weisen auf eine ernstzunehmende Erkrankung hin:

Starke Brustschmerzen, teils als massives Engegefühl oder heftiges Brennen in der Brust. Brustschmerzen mit Ausstrahlung in einen oder beide Arme, die Schulterblätter, den Rücken, den Kiefer. Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch. Zudem das Auftreten von Todesangst oder Angstschweiß.

All diese Symptome können auf einen akuten Myokardinfarkt hinweisen. In diesem Fällen sollte man unbedingt den Rettungsdienst unter 112 informieren und keinesfalls selbst in die Notaufnahme fahren.

Nur bei leichten Beschwerden soll sich der Patient selbst in der Chest Pain Unit vorstellen.

Der Patient kommt selbständig
in die Notaufnahme…

...dann meldet er sich in bei der Patientenanmeldung der Notaufnahme an. Nach dem Einlesen der Krankenkarte und Registrierung administrativer Daten wird der Patient von einer Pflegekraft aufgenommen. Sie legt einen Venenzugang, entnimmt Blutproben und fertigt ein 12-Kanal EKG an. Die Pflegekraft verständigt den Arzt der Notaufnahme.

Dieser entscheidet, ob eine Weiterleitung in die Chest Pain Unit oder bei einem "großen Herzinfarkt" (STEMI= ST-Hebungs-Myokardinfarkt = ST-elevation myocardial infarction) sogar direkt in das Herzkatheterlabor zur Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung notwendig ist. Begleitpersonen können im Wartebereich der Notaufnahme Platz nehmen.

Wenn der Patient vom Rettungsdienst
ins Krankenhaus gebracht wird…

...gibt es im strukturierte Handlungsabläufe.

Alle vorklinikischen und innerklinischen Abläufe sind bei Patienten mit Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt bzw. einem akuten Herzinfarkt geregelt. Der Rettungsdienst schreibt beim Eintreffen am Patienten ein 12-Kanal-EKG. Dieses wird telemetrisch (per Datenaustausch) an die Notaufnahme am Klinikum Coburg gesendet. Liegt im EKG ein "großer Herzinfarkt" (STEMI= ST-Hebungs-Myokardinfarkt = ST-elevation myocardial infarction) vor wird der Patient nach dem Eintreffen mit dem Rettungsdienst direkt ins Herzkatheterlabor zur Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung gebracht. Findet sich im EKG kein Hinweis für einen ST-Hebungsinfarkt wird der Patient zur weiteren Abklärung in die Chest Pain Unit weitergeleitet.

Begleitpersonen können im Wartebereich der Notaufnahme Platz nehmen.

Im Zweifel zählt jede Minute...

Die Chest Pain Unit ist in die Notaufnahme des Klinikum Coburg integriert. Insgesamt stehen vier Behandlungsplätze zur Verfügung. Für den Notfall können auch ausreichend Reserven vorgehalten werden. Unter dem Motto der Deutschen Herzstiftung "Herzinfarkt? Jede Minute zählt" ist die Brustschmerzambulanz rund um die Uhr (365 Tage/24 Stunden) für betroffene Patienten geöffnet, um eine zügige Diagnostik und Behandlung einzuleiten. Eine enge Verzahnung mit den Reanimations- und medizinischen Notfallteams am Klinikum Coburg, der Intensivstation, dem Herzkatheterlabor (365 Tage/24 Stunden), den Rettungsdiensten, den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie anderen Fachbereichen der Klinik wie Radiologie, Orthopädie und Gastroenterologie ist unabdingbar.

Die Diagnostik und Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen richtet sich in der Chest Pain Unit nach den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Für verschiedene Krankheitsbilder, die Brustschmerzen auslösen können, liegen leitliniengerechte Behandlungspfade vor.

Die Chest Pain Unit am Sana Klinikum Coburg wird rund um die Uhr von einer Pflegekraft und einem Assistenzarzt mit entsprechender kardiologischer als auch internistischer Erfahrung betreut. Ein Oberarzt der Abteilung Kardiologie ist in ständiger Rufbereitschaft. Sowohl die ärztlichen Mitarbeiter als auch das Pflegepersonal durchlaufen regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen.

Unklare Brustschmerzen sind immer ernst zu nehmen - im Zweifel zählt jede Minute

Folgende Beschwerden weisen auf eine ernstzunehmende Erkrankung hin: starke Brustschmerzen, teils als massives Engegefühl oder heftiges Brennen in der Brust. Brustschmerzen mit Ausstrahlung in einen oder beide Arme, die Schulterblätter, den Rücken, den Kiefer. Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch. Zudem das Auftreten von Todesangst oder Angstschweiß. All diese Symptome können auf einen akuten Myokardinfarkt hinweisen. In diesem Fällen sollte man unbedingt den Rettungsdienst unter 112 informieren und keinesfalls selbst in die Notaufnahme fahren.
Nur bei leichten Beschwerden soll sich der Patient selbst in der Chest Pain Unit (CPU - Brustschmerzeinheit) am Sana Klinikum Coburg vorstellen.

Warum ist eine spezialisierte Einheit notwendig?

Unter den sieben häufigsten Todesursachen in Deutschland sind alleine drei Erkrankungen des Herzens (Herzschwäche, akuter Herzinfarkt, hypertensive Herzkrankheit) vertreten. Somit stellen Herzbeschwerden ein hohes Risiko für eine Erkrankung mit tödlicher Folge dar. Die Zeit zwischen dem Erkennen einer akuten Symptomatik und der optimalen Behandlung hat großen Einfluss auf die Prognose des Patienten und den weiteren Krankheitsverlauf.

Zur Optimierung der Versorgung von Patienten mit Herzproblemen hat das Sana Klinikum Coburg eine Chest Pain Unit (CPU, deutsch: Brustschmerzeinheit) eingerichtet. Die Leitung unterliegt dem Chefarzt der Abteilung Kardiologie. Ziel der Chest Pain Unit ist eine rasche und zielgerichtete Abklärung von Patienten der Region mit akuten oder neu aufgetretenen, unklaren Brustschmerzen - wie sie bei einem Herzinfarkt und anderen schwerwiegenden Erkrankung des Herzens oder der Gefäße auftreten können.

Wenn das Herz krank ist

Weiteres Vorgehen, wenn eine akute Herzerkrankung diagnostiziert wurde:

Zunächst muss der Arzt entscheiden, ob der Zustand des Patienten stabil oder instabil ist.
Bei einem instabilen Zustand wie dem kardiogenem Schock oder einer schweren Lungenembolie kann eine umgehende Behandlung im Schockraum der Notaufnahme, auf der Intensivstation oder im Herzkatheterlabor notwendig werden.

Bei stabilem Zustand entscheidet der zuständige Arzt in der Chest Pain Unit, ob eine weitere ambulante oder stationäre Abklärung der Beschwerden bzw. der Erkrankung notwendig ist.
Sollte zur weiteren Abklärung eine stationäre Aufnahme notwendig sein, wird darüber entschieden, ob eine Betreuung des Patienten auf Normalstation, auf der Überwachungsstation (Intermediate Care Station=IMC) bzw. Intensivstation erforderlich ist. Auf der Intermediate-Care Station und der Intensivstation ist weiterhin eine kontinuierliche Überwachung von EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung möglich.

Bei manchen Herzkrankheiten wie instabiler Angina pectoris Symptomatik bzw. bei einem "kleinen Herzinfarkt" (NSTEMI) kann auch eine direkte Herzkatheteruntersuchung notwendig sein. Erst danach wird entschieden, auf welche Station der Patient verbracht wird.

Falls eine ambulante Abklärung und Behandlung möglich ist, wird der Patient mit einem Arztbrief mit Empfehlungen für den Hausarzt entlassen.

Weitere Ursachen für einen akuten Brustschmerz

Starke Brustschmerzen, teils als massives Engegefühl oder heftiges Brennen in der Brust sind Alarmzeichen. Brustschmerzen mit Ausstrahlung in einen oder beide Arme, die Schulterblätter, den Rücken, den Kiefer. Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch. Zudem das Auftreten von Todesangst oder Angstschweiß. All diese Symptome können auf einen akuten Myokardinfarkt hinweisen.

Ein Herzinfarkt ist keine reine männliche Erkrankung - auch Frauen sollten bei unklaren Beschwerden an ihr Herz denken. Lassen Sie die Ursachen abklären. Die CPU am Sana Klinikum Coburg ist auf eine schnelle und zielgerichtete Abklärung möglicher Herzerkrankungen spezialisiert.

Akute Brustschmerzen können dabei vielerlei Ursachen haben:

Herz- und Gefäße
Herzinfarkt
Aortendissektion (Gefäßriss der Hauptschlagader=Aorta)
Blutdruckkrise
Akute Herzschwäche
Herzmuskelentzündung
Akute Verschlechterung bei Herzklappenfehlern
Herzrhythmusstörungen

Lunge
Rippenfellentzündung
Lungenentzündung
Pneumothorax (Luft zwischen Lungenfell und Rippenfell)
Lungenembolie

gastrointestinal
Magenschleimhautentzündung
Sodbrennen
Hiatushernie

muskuloskelettal/neuropathisch
Rippenfraktur
Degenerative Veränderungen Wirbelsäule
Interkostalneuralgie

psychogen
Auch psychische Ursachen können bei einem Brustschmerz möglich sein und bedürfen einer Abklärung.

Diagnostik

Zur Basisdiagnostik der Chest Pain Unit gehören das EKG, die Blutuntersuchung, die kontinuierliche Überwachung von EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung sowie der Herzultraschall.

Blutuntersuchung

Zunächst wird von der Pflegekraft ein sogenannter Venenzugang gelegt. Dazu wird ein kleiner Kunststoffkatheter in eine Vene an der Hand, am Unterarm oder der Ellenbeuge eingeführt. Aus dem Venenzugang kann Blut entnommen und im weiteren Verlauf Medikamente verabreicht werden. In manchen Fällen ist die Blutentnahme über den Venenzugang nicht möglich. Dann muss eine erneute Punktion an einer anderen Vene der Hand, des Unterarms oder der Ellenbeuge durchgeführt werden.

Für die Blutuntersuchung werden drei bis vier Röhrchen Blut benötigt. Dabei werden die Werte CK, Troponin (Herzenzyme), BNP (Herzschwäche), D-Dimere (u.a. Lungenembolie, Aortendissektion), Natrium, Kalium (Elektrolyte), CRP (Entzündungswert), Creatinin, Harnstoff (Nierenwerte), Glucose (Blutzucker), TSH (Schilddrüsenfunktion), INR, Quick, PTT (Blutgerinnung), ß-HCG (Schwangerschaft bei Frauen im gebärfähigem Alter) sowie die Werte eines kleinen Blutbildes (u. a. Entzündung, Blutarmut) im Zentrallabor analysiert. Die Werte stehen für die Ärzte in weniger als einer Stunde zur Verfügung.

Bei einem "kleinen Herzinfarkt" (NSTEMI= nicht ST-Hebungs-Myokardinfarkt = non ST-elevation myocardial infarction) sind im EKG nicht immer Veränderungen zu sehen. Hier finden sich mitunter nur erhöhte Herzenzyme (CK, Troponin). Um einen "kleinen Herzinfarkt" = NSTEMI sicher auszuschließen werden die Herzenzyme nach drei Stunden erneut bestimmt.

Kontinuierliche Überwachung

Kontinuierliche Überwachung (Monitor-EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung)

Ein Patient, der sich mit unklaren Brustschmerzen in der Chest-Pain-Unit vorstellt, muss kontinuierlich überwacht werden. Dazu werden Herzfrequenz und Herzrhythmus über ein Monitor-EKG, die Sauerstoffsättigung im Blut über ein Pulsoxymeter am Finger und der Blutdruck über eine Blutdruckmanschette am Oberarm in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Durch die kontinuierliche EKG-Überwachung können langsame und schnelle Herzrhythmusstörungen, die z.B. mit Medikamenten oder durch einen Herzschrittmacher behandelt werden müssen, erkannt werden. Bei einer niedrigen Sauerstoffsättigung im Blut ist die Gabe von Sauerstoff notwendig. Bei gleichzeitiger Herzschwäche müssen harntreibende Medikamente verabreicht werden. Ein zu hoher Blutdruck bedarf der Gabe von blutdrucksenkenden Medikamenten. Bei zu niedrigem Blutdruck sind möglicherweise Infusionen notwendig.

EKG

Neben der Blutentnahme ist bei Brustschmerzen das Schreiben eines 12-Kanal EKG bei Aufnahme durch die Pflegekraft die wichtigste Maßnahme. Bis zur Auswertung durch den Arzt dürfen nicht mehr als 10 Minuten vergehen. Liegt im EKG ein "großer Herzinfarkt" (STEMI= ST-Hebungs-Mykardinfarkt = ST-elevation myocardial infarction) vor wird der Patient direkt ins Herzkatheterlabor zur Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung gebracht.

Wird der Patient zur weiteren Abklärung in die Chest Pain Unit weitergleitet, wird das 12 - Kanal-EKG nach drei und sechs Stunden wiederholt. Auch bei einem erneuten Schmerzereignis wird ein 12-Kanal-EKG geschrieben, um Veränderungen schnell sichtbar zu machen.

Das EKG registriert die elektrische Herzaktion an 12 verschiedenen Orten des Herzens. Diese Methode gehört zu den Standarduntersuchungen in der Kardiologie, da es zahlreiche Hinweise für verschiedenen Krankheitsbilder geben kann: Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Lungenembolie, Entzündung des Herzbeutels und viele andere bedeutsame Herzerkrankungen.

Herzultraschall

Herzultraschall (TTE, transthorakale Echokardiographie)

Eine weitere wichtige Untersuchung zur Abklärung von Brustschmerzen ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Die Chest Pain Unit hält ein eigenes Ultraschallgerät vor. Neben der Untersuchung des Herzens ist auch eine Ultraschalluntersuchung des Bauchs und der Gefäße (Hals, Beine) möglich. Jeder Patient mit unklaren Brustschmerzen wird innerhalb von 30 Minuten einem Herzultraschall zugeführt. Die Untersuchung dauert zwischen 5 - 15 Minuten. Dabei liegt der Patient in Linksseitenlage, so dass das Herz von allen Seiten beurteilt werden kann.
Der Arzt gewinnt Informationen über die Größe der Herzkammern und Herzwände, Herzklappen und die Auswurfleistung des Herzens.
Der Herzultraschall ist für die Diagnostik vieler Herzerkrankungen hilfreich, u.a.:

• Herzinfarkt
• Herzinsuffizienz (=Herzschwäche)
• akute, schwere Lungenembolie
• Herzklappenfehler
• Hypertensive Herzkrankheit
• Kardiomyopathien (=Erkrankungen der Herzwände und der Herzkammern)
• Perikarderguss (=Flüssigkeit im Herzbeutel)
• Pleuraerguss (=Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustkorb)

Weitere Untersuchungen zur Abklärung einer akuten Herzerkrankung
Je nach den Ergebnissen der Basisdiagnostik ist auch eine weiterführende Diagnostik notwendig. Dazu gehören eine Blutgasanalyse, eine Röntgenaufnahme und eine Computertomographie des Brustkorbs (CT-Thorax). Diese Untersuchungen können noch in der Chest Pain Unit durchgeführt werden.

Für weitere spezielle Untersuchungen ist meist eine stationäre Aufnahme erforderlich, dazu gehören: Schluckecho, Ergometrie, Streßecho, Herz-MRT, CT-Koronarangiographie, Herzkatheteruntersuchung, Schrittmacher- u. ICD-Abfrage

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