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Die Diagnostik - Wie erkennt man Brustkrebs?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland – früh erkannt ist sie jedoch in 96 Prozent der Fälle heilbar. Dennoch ist es ein Schock, wenn sich die Brust verändert hat und etwas auffälliges zu tasten ist. Zur schnellen Klärung gibt es einige Verfahren, die hier vorgestellt werden.

Bei einer Biopsie werden Proben verdächtiger Zellen oder verdächtigen Gewebes aus der Brust entnommen, die zuvor bei der Mammographie, einer Ultraschall- oder einer MRT-Untersuchung aufgefallen sind. Die Biopsie gehört zu den invasiven diagnostischen Verfahren, da hier ein körperlicher Eingriff bei der Patientin vorgenommen wird. Die entnommenen Gewebeproben werden von einem Pathologen auf gut- oder bösartige Veränderungen untersucht. Für die Brustkrebsdiagnostik kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz.

Ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie

Mit einem Einstich einer dünnen Hohlnadel in die Brust werden kleine Gewebezylinder abgetrennt und entnommen. Zur direkten Kontrolle dienen der Ultraschall, die Mammographie oder ein MRT als bildgebendes Verfahren.

Vakuumsaugbiopsie

Auch hier wird durch einen Einstich in die Brust Gewebe entnommen. Der gezielte Einsatz des Vakuums macht allerdings eine Entnahme von weitaus mehr Brustgewebe als bei der Stanzbiopsie möglich. Mithilfe von Röntgen- oder MRT-Aufnahmen identifiziert ein angeschlossener Computer zuerst das erkrankte Gewebe und lenkt anschließend die Nadel punktgenau an die verdächtige Stelle. Dort saugt er unter Unterdruck das Gewebe durch eine seitliche Öffnung an, trennt es ab und transportiert es nach draußen. Zur Kontrolle wird die Vakuumsaugnadel durch Ultraschall direkt dargestellt.

Offene Biopsie

Eine offene Biopsie ist eine kleine Operation und immer dann notwendig, wenn aus der Stanz- oder Vakuumsaugbiopsie entnommene Gewebeproben keine sichere Diagnose liefern. Dabei wird das auffällige Gewebe der Brust vor der Operation mit einem kleinen Draht markiert und anschließend unter Vollnarkose für die pathologische Untersuchung komplett entfernt.

Mammographie

Eine wichtige Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs ist das Röntgen der Brust.

Kleinere Tumoren lassen sich dabei schon in einem frühen Stadium erkennen – noch bevor sie überhaupt als Knoten oder Verhärtungen gefühlt werden können. Auch Brustkrebsvorboten wie geringe Kalkablagerungen (Mikrokalk) im Brustgewebe sind auf dem Röntgenbild gut sichtbar.

Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren sollten deshalb alle zwei Jahre diese Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen. Die Kosten übernimmt jede gesetzliche Krankenkasse.

Bei der Untersuchung wird jede Brust zum Röntgen zwischen zwei Plexiglasscheiben zusammengedrückt. Es wird zweimal geröntgt: einmal von oben nach unten und einmal schräg von der Mitte zur Seite.

Frauen, die noch nicht in den Wechseljahren sind, sollten sich zwischen dem Ende einer Regelblutung und dem Eisprung (erste Zyklushälfte) untersuchen lassen. Die Brust ist dann weniger schmerzempfindlich und zudem weicher.

Mehr Informationen zum Mammographie-Screening-Programm in unseren Regionen:

Mammographie-Screening-Programm Bayern

Programmverantwortliche Ärztin: Dr. Sieglinde Spindler-Thiele

Mammographie-Screening-Programm Thüringen

Programmverantwortlicher Ärztin: Dr. Susanne Wurdinger

Ultraschall

Bei Verdacht auf Brustkrebs wird die Ultraschalluntersuchung meist zur Erstdiagnose herangezogen, da sie schnell und risikolos durchführbar ist. Sie ist eine wichtige Ergänzung zur Tastuntersuchung und zur Mammographie.

Ultraschall, auch Sonographie bzw. Echographie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren und stellt unterschiedliche Körperregionen mithilfe von Ultraschallwellen dar. Vor allem Umrisse von Organen, Gewebe und insbesondere Zysten lassen sich damit gut abbilden.

Während der Untersuchung führt der Arzt einen Schallkopf über die Haut. Die ausgestrahlten Schallwellen werden im Körper von Organen und Gewebe reflektiert und vom Schallkopf wieder aufgenommen. Ein Computer wandelt die Signale in Bilder um, die dann auf Gewebeveränderungen untersucht werden.

MRT

Magnetresonanztomographie

Lassen Mammographie und Ultraschalluntersuchung keinen eindeutigen Befund zu, wird die Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt, eingesetzt. Organe und Gewebe können mit diesem bildgebenden Untersuchungsverfahren sehr detailgenau dargestellt werden. Dabei werden selbst kleinste Veränderungen erkannt.

Die Patientin liegt während der Untersuchung in Bauchlage auf einer Liege, die in die etwa 1,20 m lange MRT-Röhre fährt. Zur besseren Unterscheidung der einzelnen Gewebeschichten spritzt der Radiologe über eine Infusion ein Kontrastmittel in die Armvene. Da das Gerät bei der Untersuchung laute Klopfgeräusche verursacht, bekommt die Patientin Schallschutzkopfhörer oder Ohrstöpsel.

Der untersuchende Arzt analysiert auf den Bildern die kontrastmittelreichen Gewebezonen. Sie zeigen die Veränderungen an, die mit anderen Methoden wie der Mammographie nicht nachweisbar sind. Um aber festzustellen, ob eine Veränderung gut- oder bösartig ist, muss eine Probe der verdächtigen Stellen mittels Biopsie entnommen und pathologisch untersucht werden.

Mammasonographie

Zusätzliche Kontrolle:

Die Mammasonographie ist eine Ultraschalluntersuchung der Brust und neben der Mammographie das am häufigsten angewandte diagnostische Verfahren zur Untersuchung der weiblichen Brustdrüse. Sie wird vor allem bei unklaren Tastbefunden eingesetzt oder bei Veränderungen des Brustgewebes, die sich im Rahmen einer Mammographie nicht beurteilen lassen. Aber auch als präventive Maßnahme, d. h. als zusätzliche Kontrolle ohne einen vorangegangenen Befund, kann eine Mammographie sinnvoll sein. In diesem Fall werden die Kosten noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Auf Wunsch können Sie eine Mammasonographie aber als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) in Anspruch nehmen. Wenn Sie mehr über diese Untersuchung erfahren möchten, sprechen Sie mit Ihrem niedergelassenen Gynäkologen oder nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Was bedeutet die Diagnose Brustkrebs?

Informationen für Betroffene

Die Diagnose Brustkrebs bringt häufig ein Gefühlschaos mit sich. Auch wenn die Heilungschancen heute bereits sehr hoch sind, kann die Erkrankung das Leben zwischenzeitlich auf den Kopf stellen. Welche Gefühle und Gedanken auch immer Sie nun beschäftigen, lassen Sie sie zu. Es gibt keinen richtigen oder falschen Umgang damit.

Wichtig ist, sich Unterstützung zu holen, wenn Sie es für hilfreich erachten. Gespräche mit Ihren Angehörigen, anderen betroffenen Frauen, einer Psychologin oder auch lange Spaziergänge – vieles kann Sie stärken und helfen, Ihren ganz eigenen Weg durch diese Zeit zu finden. Manchmal hilft bereits die Vergewisserung, dass jemand da ist, sollte das Kreisen der Gedanken einmal zu viel werden. Es ist aber auch in Ordnung, diese Situation alleine zu bewältigen, wenn Sie sich damit wohler fühlen. Wichtig ist, das zu machen, was Ihnen persönlich als Ihr richtiger Weg erscheint.

Welche Perspektiven gibt es?

Wir verstehen, dass Ihnen die Diagnose Brustkrebs Angst macht. Der medizinische Forschungsstand hat sich in den vergangenen Jahren jedoch enorm entwickelt, so dass die Heilungschancen heute schon sehr hoch sind. Der überwiegende Teil der an Brustkrebs erkrankten Patientinnen kann geheilt werden, und 85 Prozent der Operationen bei REGIOMED sind brusterhaltend.

Brustkrebs ist bei jeder Frau anders. Therapiemöglichkeiten werden deshalb heute ganz individuell mit jeder Patientin abgestimmt, damit die Krebserkrankung möglichst gezielt behandelt werden kann. Zunächst wird geklärt, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Diese Ergebnisse sind die Grundlage für die weiteren Behandlungsschritte. Fragen Sie aktiv nach, wenn Sie etwas nicht verstehen – das wird in einem vertrauensvollen Dialog mit Ihren Ärzten immer möglich sein.

Wie rede ich über meine Diagnose?

Sie haben es gerade erst selbst erfahren und stehen vor der Frage: Wie sage ich es meinen Kindern, meinem Partner oder Freunden? Manchen Frauen fällt es nicht leicht, mit nahestehenden Menschen über die eigene Brustkrebserkrankung zu sprechen. Denn diejenigen, die einem besonders am Herzen liegen, möchte man am wenigsten verunsichern.

Wenn Sie nicht über Ihre Diagnose und Ihre Gefühle sprechen, kann eine emotionale Distanz zu Ihren Angehörigen entstehen. Besonders Kinder haben dafür sehr sensible Antennen. Sie spüren schnell, dass etwas nicht in Ordnung ist. Für vertrauensvolle Beziehungen ist es wichtig, über diese einschneidende Lebensveränderung zu sprechen. Nur so haben alle die Chance, sich gegenseitig in dieser Zeit zu unterstützen und einander nahe zu bleiben. Sprechen Sie offen darüber, wie Sie sich fühlen. Auch wenn die Gefühle negativ sind, stellen Sie damit eine Verbindung zu Ihnen nahestehenden Menschen her. Sagen Sie, was Ihnen gut tut: Das erleichtert es Ihren Angehörigen, auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.

Welche Unterstützung bietet REGIOMED?

Eine Krebsbehandlung bringt viele Fragen und organisatorische Aufgaben mit sich. Da ist es gut, einen verlässlichen Ansprechpartner an seiner Seite zu haben. Die Case-Manager bei REGIOMED begleiten Sie nicht nur während der gesamten Behandlungszeit, sondern organisieren vieles nebenher Erforderliche. Sie unterstützen bei der Beantwortung sozialrechtlicher Fragen, versorgen Sie mit Informationen zu Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen und organisieren die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen.

Viele Frauen empfinden therapiebegleitende Angebote als hilfreich. Ob Selbsthilfegruppen, Kosmetikseminare, komplementärmedizinische Angebote wie Akupunktur oder auch Bewegung: Diese und viele andere Möglichkeiten von REGIOMED helfen Ihnen, Kraft zu schöpfen und Energie für Ihren Therapie- und Heilungsprozess zu tanken. Sprechen Sie uns an, wir helfen gern.

Informationen für Angehörige

Mit wem kann ich sprechen?

Brustkrebs stellt nicht nur die betroffenen Frauen, sondern auch die ihnen nahestehenden Menschen auf eine Gefühlsprobe. Angst, die eigene Mutter oder Schwester zu verlieren, oder Sorge um das Wohlergehen einer guten Freundin: Angehörige sind bei der Diagnose Brustkrebs nicht nur mit den Ängsten der Erkrankten, sondern auch mit den eigenen konfrontiert.

Die Heilungschancen bei Brustkrebs sind heute deutlich gestiegen. Ihre Angehörige erhält nach eingehenden Untersuchungen eine genaue Diagnose, wie ausgedehnt die Erkrankung ist und ob sich Tochtergeschwülste gebildet haben. Mit Therapiemaßnahmen, die ganz individuell auf die Patientin abgestimmt sind, kann der überwiegende Teil der an Brustkrebs erkrankten Frauen gut behandelt oder geheilt werden. Bei 85 Prozent der Patientinnen, die bei REGIOMED operiert werden, kann die Brust erhalten werden. Auch wenn die Behandlungsmaßnahmen inzwischen deutlich schonender sind, kann Ihre Angehörige Nebenwirkungen spüren, vielleicht ist auch eine längere Phase der Rehabilitation nötig.

Eine Brustkrebserkrankung ist für die Patientin immer mit einer emotionalen Belastung sowie mit Ängsten und Sorgen verbunden. Sprechen Sie offen mit ihr darüber, was ihr gut tut, und lassen Sie sie wissen, dass Sie für sie da sind. Ein Gespräch mit dem Arzt oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe für Angehörige kann Ihnen zudem helfen, offene Fragen zu klären oder selbst Unterstützung zu finden.

Wie kann ich jetzt unterstützen?

Die Diagnose Brustkrebs bedeutet für die meisten Frauen einen sehr persönlichen und schwerwiegenden Einschnitt. Unterstützung von Ihnen als Freund oder Familienmitglied ist nun sehr wichtig. Ratschläge wie „Du musst nun kämpfen!“ oder „Denk positiv!“ sollten Sie vermeiden. Diese sind zwar gut gemeint, können Betroffene aber schnell unter Druck setzen. Am besten informieren Sie sich selbst über die Erkrankung und bieten Begleitung zu Arztbesuchen oder Behandlungsterminen an.

Es ist ganz normal, wenn Ihre Angehörige einmal nicht über die Erkrankung sprechen möchte. Möglicherweise ist in diesen Momenten Ablenkung das Richtige: ein gemeinsamer Ausflug ins Grüne oder ein gemütlicher Filmabend. Versuchen Sie, mit der Zeit ein Gespür dafür zu entwickeln, wann Ihre Angehörige Unterstützung benötigt – sowohl körperlich als auch psychisch.

Das Wichtigste ist, dass Sie die betroffene Person nicht alleine lassen – auch wenn Sie selbst verunsichert sind und nicht wissen, wie Sie mit der veränderten Situation am besten umgehen. Es ist besser, offen darüber zu sprechen, statt sich zurückzuziehen.

Auch Sie können Hilfe von außen in Anspruch nehmen: Für viele Angehörige von Betroffenen ist der Austausch in Selbsthilfegruppen oder mit unbeteiligten Menschen eine große Entlastung.

Die Diagnose Krebs im engen Freundes- und Familienkreis kann auch Sie persönlich belasten. Vielleicht haben Sie Angst um den geliebten Menschen oder sind sich unsicher, wie Sie mit der Betroffenen über die Erkrankung reden sollen. Ziehen Sie sich nicht zurück, und sprechen Sie mit der Betroffenen ruhig offen über deren Wünsche. Sie können auch nachfragen, wie Sie jetzt am besten unterstützen sollen. Oft genügt das Signal, dass Sie für sie da sind.

Wenn Sie die Belastung durch die Erkrankung ihrer Angehörigen zu überwältigen droht, suchen Sie sich Ausgleich durch Hobbys, Sport oder Freunde. Gerade körperliche Aktivität hilft dabei, belastende Gedanken loszulassen. Sie können auch Kontakt zu anderen Menschen in einer ähnlichen Situation suchen – hierfür gibt es Gesprächsgruppen für Angehörige.

Negative Gedanken sollten Sie nicht wegschieben: Auch hier kann es hilfreich sein, sich mit anderen auszutauschen. Suchen Sie psychologische Beratung auf, oder sprechen Sie mit unserer Case-Managerin. Sie unterstützt Sie gerne dabei, einen geeigneten Ansprechpartner in Ihrer Nähe zu finden.