Simulationspuppe "Paul"
Die sogenannten „Patientensimulatoren“ wurden in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. So auch „Paul“ – ein hochmoderner und sehr spezieller Simulator, der einen frühgeborenen Patienten darstellt. Das Besondere: „Paul“ sieht einem echten Frühchen nicht nur täuschend ähnlich, er entspricht auch im Inneren dank hochsensibler Technologie der Anatomie eines Frühgeborenen – um genau zu sein: einem Frühgeborenen der 27. Schwangerschaftswoche, das somit 13 Wochen zu früh geboren ist und ein Gewicht von nur etwa 1000 Gramm hat.
Damit ist „Paul“ der kleinste High-End-Simulator weltweit. Kabellos gesteuert über einen Computer, kann er alle Krankheitszeichen im Frühgeborenenalter lebensecht simulieren. Bei einer nicht ausreichenden Sauerstoffzufuhr beispielsweise wird er blau und hört schließlich komplett auf zu atmen. Auf hoch-emotionale Weise werden die Ärzte und Pflegefachkräfte in das Training involviert.
Gerade einmal zehn Exemplare der Puppe sind deutschlandweit im Einsatz – seit Ende 2020 gibt es auch einen „Paul“ in Nordbayern, eingesetzt in den REGIOMED Kliniken.
Finanziert wurde die Anschaffung der Simulationspuppe durch eine großherzige Spende der Stiftung CoJuKi sowie der Stiftung für Natur und Kinder von Klaus Habermaass.
Mit „Paul“ wird fleißig trainiert, um die Versorgung von Neu- und Frühgeborenen im REGIOMED-Verbund künftig noch besser und vor allem sicherer zu gestalten.
Für die Zukunft gibt es bei REGIOMED weitere Pläne, zusammengefasst unter dem Projekt „RegioSIM“. Denn das Thema Simulationstraining soll sich nicht allein auf die Früh-geborenenversorgung beschränken, sondern langfristig auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden. Eigene interne Schulungen – zunächst für die anderen Kliniken im REGIOMED-Verbund, perspektivisch aber auch darüber hinaus – wurden und werden angeboten.
Im Projekt RegioSIM sollen zukünftig alle bereits bestehenden Simulationsbemühungen bei REGIOMED gebündelt und auf alle Bereiche und auch auf fachübergreifende Szenarien ausgeweitet werden. Neben den bereits bestehenden Trainings innerhalb der Kinderklinik haben wir deshalb seit 2021 unser Programm auf das Training von Neugeborenen-Notfällen in allen geburtshilflichen Abteilungen bei REGIOMED ausgeweitet. Im nächsten Schritt wollen wir das Programm auf geburtshilfliche und anästhesiologische Notfälle ausweiten. Ziel ist in ca. 5 Jahren in möglichst vielen Fachbereichen ein qualitativ hochwertiges Training zu etablieren, die Medical School einzubinden und im optimalen Fall den Grundstein für ein echtes Simulationszentrum gelegt zu haben.