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Kardio-MRT

Was bedeutet Magnetresonanztomografie (MRT)?

Die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglicht die mehrdimensionale Darstellung jeder beliebigen Region des Körpers in verschiedenen Schnittebenen, ohne dass Sie einer Röntgenstrahlung ausgesetzt werden. Stattdessen arbeitet das MRT mit starken Magnetfeldern, die dazu führen, dass vor allem Wasserteilchen des Körpers angeregt werden. Durch weitere gezielte Impulse werden winzige elektromagnetische Signale von den Molekülen abgegeben, die vom MRT-Gerät gemessen und von einem Hochleistungscomputer in einem äußerst komplexen Verfahren zu Bildern zusammengesetzt werden. Um die Signale besser empfangen zu können, werden bei der MRT-Untersuchung des Herzens (Kardio-MRT) zusätzlich sogenannte Oberflächenspulen direkt auf den Brustkorb gelegt. Die Bildqualität ist weitestgehend unabhängig von der Größe und vom Gewicht des Patienten. Die lauten Hup- oder Klopfgeräusche, die Sie während einer MRT-Untersuchung hören können, sind Schallwellen, die durch das schnelle An- und Ausschalten der Magnetspulen entstehen. Nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind für die MRT-Untersuchungen keinerlei relevante Nebenwirkungen oder dauerhafte Schädigungen der Patienten bekannt. Die Kfz-Fahrtauglichkeit wird durch die MRT-Untersuchung nicht beeinträchtigt.

Einsatzgebiete

Die MRT-Untersuchung des Herzens (Kardio-MRT) verwendet dieselben Techniken wie die allgemeine MRT-Untersuchung. Neben der Untersuchung von angeborenen Herzfehlern, Tumore des Herzens und Fehlbildungen der großen herznahen Blutgefäße können auch Herzklappenfehler, Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen und der Verlauf der Koronararterien zuverlässig dargestellt werden. Das Kardio-MRT ist derzeit das einzige Verfahren, das eine Beurteilung der Pumpfunktion, Durchblutung und Vitalität des Herzmuskels in einem einzigen Untersuchungsgang ermöglicht. Dies erlaubt eine exakte Beurteilung der koronaren Herzerkrankung und genaue Bestimmung des Ausmaßes eines Herzinfarktes.

Was ist das Besondere am Kardio-MRT im Sana Klinikum Coburg?

Das Klinikum Coburg verfügte als erstes Krankenhaus weltweit über das Siemens Miyabi MRT-System (2007). In neuen Räumlichkeiten wurde die MRT-Anlage unmittelbar im Anschluss an ein neues Herzkatheterlabor gebaut. Seit Juni 2010 wird hier ein Siemens Verio (3 Tesla Gerät) eingesetzt. Beide Einheiten sind miteinander verbunden, sodass beispielsweise nach einem Herzkathetereingriff der Erfolg der Maßnahme unmittelbar im Kardio-MRT überprüft werden kann. Langfristig sollen dann möglichst viele Herzkatheter-Eingriffe direkt im Kardio-MRT erfolgen, um einerseits Röntgenstrahlung zu vermeiden und andererseits den Therapieerfolg weiter zu optimieren. Ein Siemens Espree (1,5 Tesla Gerät) steht ebenfalls zur Verfügung und wird für kardiologische Fragestellungen (z. B. Nachweis von Herzmuskelentzündungen, Narbenbildung, Bewegungsunregelmäßigkeiten, ...) intensiv genutzt.

MRT in der Elektrophysiologie

Als eines der ersten Zentren weltweit nutzt das Klinikum Coburg die MRT-Technik auch für elektrophysiologische Prozeduren. Die MRT-Technologie kann dazu beitragen, die Ergebnisse von Ablationsverfahren besser vorherzusagen, die Erfolgskontrolle zu optimieren und die Kathetermanipulation während der Behandlung zu vereinfachen und damit sicherer zu machen. Wir streben an, mittelfristig die belastende und zum Teil schädliche Röntgenstrahlung während elektrophysiologischer Prozeduren durch das schonendere MRT zu ersetzen. Dies ist ein wesentlicher Fortschritt für die Sicherheit des Patienten.

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